Allgemein

Heimlichtuereien in der Bundeswehr nicht akzeptabel

20. Januar 2011  Allgemein

„In der Bundeswehr scheint sich ein bedenklicher Trend auszubreiten, die parlamentarische Kontrolle zu unterlaufen“, kommentiert Paul Schäfer, verteidigungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, die jüngsten Enthüllungen aus der Truppe. Paul Schäfer weiter:

„Während der Aufarbeitung der Meuterei-Vorwürfe auf der Gorch Fock wurde Betroffenen offenbar befohlen, Dokumente zu ihrer Ablösung zu vernichten. Das Parlament wurde über die sogenannte Meuterei und die folgenden Ereignisse nicht in Kenntnis gesetzt. Vom Tod eines Hauptgefreiten im afghanischen Pol-i-Khumri wurde das Parlament zwar unterrichtet, von Hinweisen auf fahrlässigen Umgang mit Schusswaffen war indes nicht die Rede. Des Weiteren kam der Vorwurf, Feldpost aus Afghanistan werde geöffnet und kontrolliert, dem Verteidigungsausschuss erst durch einen Brief des Wehrbeauftragten zur Kenntnis.

Ein Parlament, das seine Kontrollfunktion ernst nimmt, kann derartige Heimlichtuereien und Vertuschungsbestrebungen nicht akzeptieren. DIE LINKE erinnert daran, dass Verteidigungsminister zu Guttenberg in anderen Zusammenhängen bewiesen hat, dass er das Wort ‚Bringschuld’ kennt. Wir fordern die Bundesregierung auf, dieser Bringschuld nachzukommen und künftig eine raschere, umfassendere und transparente Information des Parlaments sicherzustellen.“

Krankenhauskeime wirksam bekämpfen

18. Januar 2011  Allgemein
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©Gerd Altmann / pixelio.de

„Um die unhaltbaren Zustände in unseren Krankenhäusern zu beseitigen, brauchen wir ausgebildetes Fachpersonal für Hygiene, genügend Personal für eine gute und vor allem sorgfältige Arbeit, einen besseren Umgang mit Antibiotika und endlich eine strengere Meldepflicht bei Infektionen“, so Martina Bunge angesichts der Tatsache, dass in Deutschland mehr Menschen an Krankenhauskeimen sterben als an den Folgen von Verkehrsunfällen, illegalen Drogen, AIDS und Selbsttötungen zusammen. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE fährt fort:

„Bereits vor Jahren hat DIE LINKE einen Antrag zur Krankenhaushygiene eingebracht, der von der CDU/CSU in der Regierung als unnötig abgeschmettert wurde. Plötzlich werden alle aktiv, leider ohne Nägel mit Köpfen zu machen. DIE LINKE wird nun erneut einen Antrag einreichen, der umfassende Maßnahmen zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen fordert. Es muss ein Ende haben, dass täglich bis zu 100 Menschen wegen mangelnder Krankenhaushygiene sterben.

Die von der Kommission für Krankenhaushygiene beim Robert-Koch-Institut aufgestellten Richtlinien müssen flächendeckend umgesetzt werden. Da helfen keine Appelle, sondern bundeseinheitliche, wirksame Sanktionen, damit die Richtlinien auch eingehalten werden.

Die Forderung nach einem Hygienesiegel entspricht der schwarz-gelben Logik: Die Verantwortung wird beim Bürger abgeladen. Wer künftig in das falsche Krankenhaus geht, ist selbst schuld. DIE LINKE fordert: Alle Krankenhäuser müssen sicher sein.“

Tunesien: Ben Ali muss zurücktreten

14. Januar 2011  Allgemein

„Die so genannten Zugeständnisse des tunesischen Präsidenten Ben Ali sind unglaubwürdig und werden die Probleme im Land nicht lösen. Ben Ali muss zurücktreten und den Weg für demokratische Wahlen frei machen. Die deutsche Regierung muss bis dahin ihre Kooperation mit Tunesien aussetzen und die EU zum selben Schritt drängen“, so Niema Movassat, Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu der jüngsten Fernsehansprache des tunesischen Präsidenten Ben Ali. Movassat weiter:

„Präsident Ben Ali ist verantwortlich für den Tod von mittlerweile mindestens 60 Menschen. Auch weiterhin behauptet er, kriminelle Banden würden die Proteste anheizen und verleugnet so, dass die Menschen für Arbeit, Demokratie und niedrigere Lebenshaltungskosten auf die Straße gehen. Seit Jahren schon verfolgt er Oppositionelle mittels eines gewaltigen Polizeiapparates. Vor diesem Hintergrund ist ein bloßer Nicht-Wiederantritt zur nächsten Wahl 2014 kein Weg in demokratische Verhältnisse. Ben Ali muss jetzt gehen.

Die Forderungen von Außenminister Westerwelle nach einem Ende der Gewalt und der Freilassung von politischen Gefangenen sind so lange heiße Luft, wie die EU und Deutschland Tunesien und damit Ben Ali als wichtigen Partner im sogenannten Kampf gegen den Terror sehen. Der Westen macht sich zutiefst unglaubwürdig, wenn er Terrorismus gemeinsam mit Ländern zu bekämpfen versucht, die ihre eigene Bevölkerung unterdrücken.“

Rüstungsetat maßlos überzogen

13. Januar 2011  Allgemein
Luftabwehr

©Templermeister / pixelio.de

„Der gestern vorgelegte vorläufige Jahresabschluss der Bundesregierung entlarvt einmal mehr den politischen Kurs der schwarz-gelben Koalition: Auf den Schultern der Arbeitslosen und auf Kosten von Bildung und Forschung werden Milliarden von Euro in die Bundeswehr gepumpt“, erklärt Gesine Lötzsch, haushaltspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Gesine Lötzsch weiter:

„Ohne Einwilligung des Parlaments wurde der ohnehin riesige Rüstungsetat zu Guttenbergs um fast eine Milliarde Euro weiter aufgestockt. Bezahlt wird das mit Kürzungen bei Bildung, Forschung und Eingliederungsmaßnahmen für Arbeitslose. DIE LINKE fordert die Streichung von Rüstungsprojekten und einen sofortigen Rückzug aus Afghanistan. Das würde nicht nur vielen Menschen das Leben retten, sondern auch Milliarden Euro sparen.“

Bundesregierung will permanente Bankenrettung

09. Januar 2011  Allgemein
©Gerd Altmann / pixelio.de

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„Die Dementis der Bundesregierung sind Salami-Taktik. Seit der Griechenland-Krise täuscht Merkel die Öffentlichkeit über das Ausmaß der Euro-Krise“ kommentiert Michael Schlecht die Medienberichte, wonach die Bundesregierung Portugal unter den EU-Rettungsschirm drängt. Der Chefvolkswirt der Fraktion DIE LINKE weiter:

„Die Euro-Krise ist eine Party für die Banken. Die Bundesregierung weigert sich, die Banken an die Kette zu legen. Die Euro-Rettung wird daher zum Fass ohne Boden. Bundeskanzlerin Merkel nimmt die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in Haftung, um die Agenda 2010 nach Europa zu exportieren. Die Bevölkerungsmehrheit soll die Euro-Rettung bezahlen, während die Banken an den hohen Zinsen für Krisenstaaten verdienen.

Die deutschen Billiglöhne und die europaweite Bankenrettung sind die wichtigsten Ursachen der Euro-Krise. Deutschland hat wegen der schlechten Lohnentwicklung dauerhaft mehr Waren und Dienstleistungen an Euro-Partner verkauft als von ihnen eingekauft. Dies hat selbst Länder mit gesunden Staatsfinanzen in die Schuldenfalle getrieben. Die Staaten haften nun für die Auslandsverschuldung der privaten Haushalte und Unternehmen sowie die faulen Kredite der Banken. Die Banken leihen sich zudem billiges Geld bei der Europäischen Zentralbank und verleihen es zu Wucherzinsen an Euro-Staaten.

DIE LINKE fordert eine Reform der Euro-Zone: Deutschland braucht höhere Löhne und eine Verpflichtung auf ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht. Eine Europäische Bank für öffentliche Anleihen sollte Euro-Staaten direkt mit Krediten versorgen, um Banken und Spekulanten die Finger zu verbrennen. Die Banken und Vermögenden müssen über eine Bankenabgabe sowie eine Millionärssteuer zur Kasse gebeten werden, sonst droht Europa zu scheitern.“