G36 in Libyen – Waffenhandel „made in Germany“

31. August 2011  Allgemein

1jan_van_aken_2„Die Lieferung deutscher G36 Sturmgewehre an das Gaddafi-Regime ist ein unfassbarer Vorgang und muss sofort und umfassend aufgeklärt werden“, kommentiert Jan van Aken, für die Fraktion DIE LINKE Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages, Medienberichte, denen zufolge die libyschen Rebellen G36-Sturmgewehre aus deutscher Produktion von den Regierungstruppen erbeutet haben. Van Aken weiter:

„Die Bundesregierung und allen voran der zuständige Wirtschaftsminister Philipp Rösler müssen jetzt die Karten auf den Tisch legen. DIE LINKE erwartet umgehend eine genaue Aufstellung aller bislang exportierten Sturmgewehre unter Angabe der gelieferten Stückzahl, des Lieferdatums, der Empfänger sowie der Seriennummern der Gewehre. Außerdem muss die Staatsanwaltschaft Stuttgart sofort die Ermittlungen in diesem Fall aufnehmen.

Es ist nicht das erste Mal, dass deutsche G36-Gewehre in Kriegsgebieten auftauchen, in die sie angeblich nie geliefert wurden. Das zeigt wieder einmal, dass Waffen ‚made in Germany‘, einmal exportiert, nicht wirklich zu kontrollieren sind. Deshalb fordert die Fraktion DIE LINKE, dass überhaupt keine Kleinwaffen mehr exportiert werden.“

Massive Aufstockung der Hilfe für Ostafrika

05. August 2011  Allgemein

„Eine sofortige massive Aufstockung der Hilfsmittel für Ostafrika ist jetzt dringend geboten. Dafür muss sich die Bundesregierung endlich einsetzen“, so Niema Movassat, Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung für die Fraktion DIE LINKE, angesichts der sich ausweitenden Hungerkatastrophe in Ostafrika, wo allein 3,6 Millionen Somaliern der Hungertod droht und insgesamt 12 Millionen Hungernde weiterhin auf Hilfe warten: Movassat weiter:

„Trotz der sich zuspitzenden Lage am Horn von Afrika und der dramatischen Zahlen hat weder die mehrfach angekündigte Geberkonferenz stattgefunden noch gibt es eine politische Auseinandersetzung darüber, wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte. Die internationale Gemeinschaft scheint weder Willens, noch in der Lage zu sein, die Hungersnot in Ostafrika zu bekämpfen. Es fehlt an Geld, Logistik und an politischen Reformen.

Was bleibt, sind Fragen: Wieso hat die internationale Gemeinschaft nicht bereits im Januar 2011 reagiert, als Experten vor der Dürre und den Folgen warnten? Warum wird weiter zugelassen, dass auch westliche Konzerne Landgrabbing betreiben und so Ackerflächen für den Nahrungsanbau in den Entwicklungsländern wegnehmen? Wieso werden Nahrungsmittelspekulationen, die die Preise für Weizen, Mais, Reis etc. hochtreiben, nicht verboten?

Statt Antworten darauf anzubieten tingelt Bundesentwicklungsminister Niebel durch die Gegend, um die Mär von der Wirtschaft, die es schon richten wird, weiter zu verbreiten. Mit einer solch ignoranten Politik werden sich Katastrophen wie die in Somalia auch künftig nicht verhindern lassen. Vielmehr müssen sich die Regierenden endlich den fatalen Folgen ihrer Handels- und Wirtschaftspolitik stellen, die Armut und Hunger in den Entwicklungsländern institutionalisiert, um den Wohlstand in den Industriestaaten zu erhalten. Kurzfristig müssen die Strukturen der Nothilfe der Vereinten Nationen verändert werden. Nur wenn Institutionen wie das Welternährungsprogramm endlich finanziell solide aufgestellt werden, werden sie in künftigen Notsituationen schneller und effektiver reagieren können.“

S 21-Stresstest wurde zum Manipulationstest

29. Juli 2011  Allgemein

schlecht_michael_01„Der ‚Stresstest‘ wurde zum Manipulationstest. Ein halbes Jahr hat die Bahn im stillen Kämmerlein vor sich hin gerechnet und so lange manipuliert bis das gewünschte Resultat herauskam“, so Michael Schlecht, baden-württembergischer Bundestagsabgeordneter der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der morgigen, offiziellen  Präsentation des Stresstests zum Bahnhofsprojekt Stuttgart 21. Schlecht weiter:

„Der Stresstest sollte lediglich dazu dienen, den Rambokurs der Bahn zu legitimieren. Und die Bundesregierung, allen voran Bundesverkehrsminister Ramsauer, ist Motor dieses Rambokurses.

Eigentlicher Kern dieses Projektes ist ein gigantisches Immobiliengeschäft. Mit der Querlegung des Bahnhofs werden viele Hektar Bauland frei, die gewinnbringend verschachert werden sollen. Union, FDP und SPD fühlen sich den Immobilienspekulanten mehr verpflichtet als den Bürgerinnen und Bürgern. So haben Union, FDP und SPD im Bundestag einen Antrag der LINKEN abgelehnt, der eine Kostenüberschreitung bei 4,5 Milliarden Euro deckelt. Sie wissen ohnehin: Es wird viel teurer.

Das Projekt ist noch nicht durch. Es kann zu Fall gebracht werden, wenn die Stuttgarter sich mit vielfältigen Protesten dagegen auflehnen, wie im letzten Herbst.“

Praktikum darf kein rechtsfreier Raum mehr sein

04. Mai 2011  Allgemein

„Die Zahlen des DGB zeigen: Ausbeutung im Praktikum ist kein Randphänomen“, kommentiert Nicole Gohlke die vom DGB herausgegebene Studie „Generation Praktikum 2011“. Die hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

„Das Praktikum darf kein rechtsfreier Raum mehr sein. Die Ausbeutung ist mit Händen zu greifen: 40 Prozent der Praktikanten erhalten keinen Cent, trotz Hochschulabschluss. Durchschnittlich liegt die Vergütung bei unterirdischen 3,77 Euro pro Stunde.

Die Vernichtung regulärer Arbeitsplätze durch Praktika ist ein weiterer Missstand. 78 Prozent der Befragten sprachen sich deshalb für Kontrollen aus, die feststellen, ob reguläre Beschäftigungsverhältnisse durch Praktika ersetzt werden.

Die Bundesregierung liefert Praktikanten der Willkür der Unternehmen aus und verweigert ihnen das Recht auf einen schriftlichen Vertrag, ein Zeugnis und angemessene Vergütung. Sie enthält ihnen auch die Schutzrechte des Berufsbildungsgesetzes und die betriebliche Mitbestimmung vor.

Für Praktika ist eine gesetzliche Mindestvergütung notwendig. Praktika nach dem Studienabschluss sind grundsätzlich abzulehnen. Die Arbeitgeber müssen fertig ausgebildeten Menschen reguläre Arbeitsverhältnisse oder Einstiegsprogramme anbieten.“

Arbeitsmarktpolitische Geisterfahrt stoppen

29. April 2011  Allgemein

plakat_erstermai2011_startseite„Die Bundesregierung wird ihren Widerstand gegen einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn nicht mehr lange aufrechterhalten können. Sie sollte ihre arbeitsmarktpolitische Geisterfahrt lieber heute als morgen beenden und eine gesetzliche Lohnuntergrenze auf den Weg bringen“, so Jutta Krellmann zu den Ergebnissen einer aktuellen Prognos-Studie, nach denen ein Mindestlohn von 8,50 Euro dem Staat Mehreinnahmen von mehr als sieben Milliarden Euro bescheren würde. Die Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für Arbeit und Mitbestimmung weiter:

„Merkel und Co. scheinen aus ihren Fehlern bei der Atompolitik nichts gelernt zu haben und machen weiter Politik gegen die große Mehrheit der Bevölkerung. Dabei sprechen nicht nur die potenziellen Mehreinnahmen der öffentlichen Haushalte für einen Mindestlohn. Die Spaltung auf dem Arbeitsmarkt vertieft sich immer mehr und treibt viele Familien in die Armut. Die Weigerung von Schwarz-Gelb, den Menschen einen guten Lohn zu sichern, treibt die Zahl ausbeuterischer und prekärer Jobs in Deutschland weiter in die Höhe.

DIE LINKE fordert den sofortigen Einstieg in die Regulierung des unteren Lohngefüges mit der Zielmarke eines Mindestlohns von zehn Euro bis zum Jahr 2013. Davon würden nicht nur Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Niedriglöhnen profitieren. Ein Mindestlohn würde den Lohndruck für alle Beschäftigten beseitigen oder zumindest deutlich verringern.“

http://www.neues-deutschland.de/artikel/196552.mehr-kohle-fuer-den-staat-dank-mindestlohn.html