EU-Oettinger will freie Fahrt für fossile Energieträger

10. November 2010  Allgemein

Atommuell

©Maren Beßler / pixelio.de

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„Der von der EU-Kommission vorgelegte Energiebericht ist ein Versuch unter dem Deckmantel der Energieeinsparung die Vormachtstellung fossiler Energieträger zu sichern“, so Alexander Ulrich, Berichterstatter für Klima und Energie im EU- Ausschuss des Deutschen Bundestages, zu dem am heutigen Mittwoch vorgelegten EU-Energiebericht. Ulrich weiter:

„Die Kommission entwickelt keine Ideen dafür, wie der Verbrauch von fossilen Energieträgern vermindert und der Ausbau sowie die Finanzierung Erneuerbarer Energien gesichert werden kann. Stattdessen legt sie ein Papier vor, in dem die Sicherung der Energienetzwerke das vorrangige Ziel ist. Im Hinblick auf den Klimawandel dürfen energiepolitische Schwerpunkte nicht darin liegen, Lieferungsquellen und -routen fossiler Energieträger zu vervielfältigen und weitere Gelder für Pipelines bereit zu stellen. Wenn die EU-Kommission weiter vorrangig auf Erdöl, Erdgas, Uran und Kohle setzt, verspielt sie die Zukunft und führt alle Bemühungen um den Klimaschutz ad absurdum.

Die EU-Kommission hätte in ihrem Bericht konkrete Ideen und Finanzierungspläne für einen konsequenten Umstieg auf Erneuerbare Energien, innovative Technologien, Energieeinsparung und die Entwicklung einer dezentralen Energieversorgung entwickeln müssen. Nur so kann die EU ihre Ziele einer Reduzierung des Energieverbrauchs und einer Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien auf 20 Prozent bis zum Jahr 2020 erreichen. Die Mitgliedsländer sollten stärker verpflichtet werden, hierfür ihren Beitrag zu leisten. Sie dürfen sich nicht, so wie wir es in der Bundesrepublik erleben, entgegengesetzt von notwendigen Klimaschutzzielen bewegen, in dem sie die Laufzeiten von Atomkraftwerken verlängern und somit die Energiewende hintertreiben.

Wäre es tatsächlich Ziel der EU-Kommission, dem Klimawandel wirksam entgegen zu treten, so hätte sie der Atomenergie eine klare Absage erteilen müssen. Aber auch dies hat sie in ihrem Energiebericht leider versäumt.“


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